Hueblog: Randnotiz: Osram stellt seine Lightify Cloud-Dienste im kommenden Jahr ein

Randnotiz: Osram stellt seine Lightify Cloud-Dienste im kommenden Jahr ein

Stichtag ist der 31. August 2021

Die meisten Nutzer dieses Blogs werden wenig überraschend auf die Philips Hue Bridge der zweiten Generation setzen. Nachdem ich bereits in der letzten Woche daran erinnert habe, dass die Hue Bridge der ersten Generation Ende April einen Großteil ihrer Funktionen verliert, gibt es jetzt nicht so positive Neuigkeiten von Osram.

So hat der Hersteller der Lightify-Produkte heute bekannt gegeben, dass er seine Cloud-Anbindung am 31. August 2021 stilllegen wird. Betroffen dürfte davon aber nur ein kleiner Teil der Anwender sein, denn Auswirkungen gibt es nur, wenn man das Osram Gateway nutzt. Osram-Leuchtmittel und der Osram Smart Plug, die beispielsweise mit der Hue Bridge gekoppelt sind, werden auch dann noch wie gewohnt funktionieren.


Solltet ihr allerdings tatsächlich einen Osram Lightify Gateway im Einsatz haben, gilt für euch ab dem 31. August 2021 folgendes: „Ab diesem Zeitpunkt werden auch keine Updates mehr erscheinen, eine cloudbasierte Verbindung zu den Sprachassistenten von Amazon und Google ist nicht mehr möglich. Auch eine Kompatibilität zu möglichen neuen Versionen der Betriebssysteme iOS und Android kann dann nicht mehr gewährleistet werden. Bis zu diesem Zeitpunkt können Sie Ihr System allerdings ohne Einschränkungen verwenden.“

Eine Übersicht aller betroffenen Funktionen hat der Hersteller auf seiner Webseite aufgelistet. Dort könnt ihr genau sehen, welche Funktionen auch nach dem Abschalten der Cloud noch funktionieren werden und was nicht mehr klappen wird.

Warum schaltet Osram die Lightify-Cloud ab?

Das Lightify System ist mittlerweile technisch veraltet. So ist die Performance (u.a. Reaktionsgeschwindigkeiten und das Ansteuern der einzelnen Geräte) bei dem in die Jahre gekommenen Gateway deutlich schlechter als bei Alternativen im Markt. Auch der genutzte ZigBee Standard hat sich in den letzten Jahren (von ZigBee Light Link und ZigBee Home Automation hin zu ZigBee 3.0) weiterentwickelt, so dass eine Kompatibilität mit anderen Smart Home Systemen immer schwieriger wird. Es wären also umfangreiche Investitionen erforderlich, die Osram nach dem Rückzug aus dem Endkonsumenten-Geschäft für Allgemeinbeleuchtung im Jahre 2016 nicht mehr tragen kann.


Hinweis: Dieser Artikel enthält Affiliate-Links. Bei Käufen über diese Links erhalten wir eine Provision, mit dem wir diesen Blog finanzieren. Der Kaufpreis bleibt für euch unverändert.
Avatar-Foto
In den letzten Jahren habe ich mich zu einem echten Experten in Sachen Hue & HomeKit entwickelt. Mittlerweile habe ich über 50 Lampen und zahlreiche Schalter im Einsatz. In meinem kleinen Blog teile ich meine Erfahrungen gerne mit euch.

Kommentare 6 Antworten

  1. Das ist vorsätzlich geplante Obsoleszenz. Solches Fehlverhalten sollte unter Strafe gestellt werden.
    Alternative: Osram veröffentlicht alle Daten, Schnittstellen und SDKs, um der OpenSource-Gemeinschaft die Weiterentwicklung und den Erhalt zu ermöglichen.

  2. Das „lustige“ ist, dass ZigBee LL und HA natürlich in 3.0 enthalten ist. Nur deswegen sind ja die Osram Komponenten in Hue, Ubisys, deConz etz. einbindbar. Sie schreiben ja auch, dass man sie gerne weiternutzen kann – mit einer anderen Bridge.
    Sie haben schlicht und einfach ausgedrückt keinen Bock, die (ohnehin unsinige) onlineserverbasierte Plattform, die eben eh niemand benutzt hat weiter zu betreiben. Allerdings sinkt ohne OTA Möglichkeit auch der Anreiz sich Leuchten dieses Fabrikats zuzulegen. Somit dürften die mangels Nachfrage in Zukunft ordentlich verbilligt angeboten werden bis sie dann komplett vom Markt verschwinden.

    Was auch mal wieder zeigt, wie abhängig solche „Always On“ Produkte vom Gut(oder eben nicht)will des Betreibers sind. Siehe auch Locuimi/Nello. Damit steht und fällt auch das ganze Prinzip „Smarthome“: macht der Hersteller dicht, hat man eventuell einen Haufen Elektroschrott.

  3. Your unconnected items/“smart home“ products will sooner or later be disconnected … this will also occur to connected cars etc. … skip it, it has no sustainable future!

  4. Lightify ist seit 2014 am Markt. Wenn 2021 die Cloud abgeschaltet wird, waren das genau wie bei der hue Bridge v1 7 Jahre. Also Philips sehr ähnlich. Was man aber hier auch nicht vergessen sollte ist, dass Lightify weiterhin von der Osram GmbH betrieben wird, während die ganzen Osram Smart+ Devices von Ledvance hergestellt werden, die aus magischen Gründen kein eigenes Gateway bereitstellt. Dementsprechend ist die Entscheidung das Gateway und die Cloud einzustellen sehr nachvollziehbar, weil die Osram GmbH überhaupt keine Zigbee Devices mehr herstellt, sondern nur noch Ledvance. Die nutzen zwar btw den Osram Markennamen im Endkundenbereich, sind aber in chinesischer Hand.

    1. Der Vergleich mit Philips hinkt aber leider dadurch, dass Philips/Hue
      a) nicht von Cloudservern abhängig ist, sondern auf dem jeweils akrtuellen Stand auch ohne Internetzugang vollständig benutz – und frei konfigiurier-/erweiterbar ist, und
      b) Philps schon lange einen Ersatz für das eingestellte Produkt anbietet.

      Dieses fehlt den Smart+ Produkten vollständig. Sie lassen sich zwar in fremde Hostsysteme per Zigbee und homekit einbinden, können zwangsläufig irgendwann anstehenden Updates und ÜProtokolländerungen mangels OTA Updatefähigkeit durch diese Systeme aber nicht folgen. Was heißt, das diese Produkte bereits beim Kauf anfangen zu ticken und somit auf dem markt keinerlei Zukunft haben. Besonders nicht zu dem Preis. Das ist schlicht und ergreifend der Sargnagel für Ledvance im Bereich vernetzte Beleuchtung und die Kunden für absehbare Zeit verprellt. Ob das als geschicktes Marketing zu werten ist, anstatt einfach die Server zu übernehmen und sich eine Marke mit „unintelligenten“ Leuchtmitteln zukuntfsfähig am Laufen halten lässt, wage ich zu bezweifeln

  5. Das Ledvance so gut wie hinüber ist, da stimme ich dir zu. Aber wohl nicht aus dem Grund, dass Osram das Gateway einstellt. Das nutzt wohl in der Realität eh kaum jemand. Die meisten nutzen die Ledvance Produkte wohl an anderen Birdges – und verzichten somit schon immer auf Updates. Was man ja auch an der Zuverlässigkeit der Ledvance Produkte zu spüren bekommt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert