Hueblog: Eine persönliche Meinung: Warum eigentlich Philips Hue?

Eine persönliche Meinung: Warum eigentlich Philips Hue?

Heute möchte ich mich in einem kleinen Blog-Eintrag mit einer Frage beschäftigen, die sich wohl schon einige von uns gestellt haben: Warum eigentlich Philips Hue?

Auf dem Markt gibt es mittlerweile viele verschiedene Smart Home Lösungen, auch rund um das smarte Licht gibt es mittlerweile zahlreiche Anbieter. Doch niemand hat es zu so einer Verbreitung geschafft, wie es bei Philips Hue der Fall ist. Seid fünf Jahren versorgt uns das niederländische Unternehmen mittlerweile mit App-gesteuerten Lichtprodukten. Aber warum sollte man sich eigentlich für Philips Hue entscheiden?

Das möchte ich heute in einer persönlichen Meinung schildern. Möglicherweise bin ich etwas voreingenommen, aber letztlich ist das hier ja auch ein Blog über Philips Hue. Entweder habt ihr selbst schon ein entsprechendes System im Einsatz oder interessiert euch zumindest dafür.

Aus meiner Sicht gibt es zwei einfache Gründe, die für Philips Hue sprechen:

  • die Hardware ist von höherer Qualität
  • in Sachen Software hat man deutlich mehr Möglichkeiten

Mit der jahrelangen Erfahrung in Sachen Lichttechnik hat Philips sicherlich nicht die schlechtesten Karten. Wirklich aufgefallen ist mir der Qualitätsunterschied aber erstmals Anfang 2017, als Philips seine Hue-Kerzenlampen auf den Markt gebracht hat. Ich konnte sie direkt nebeneinander mit E14-Lampen von Osram Lightify vergleichen und musste eklatante Unterschiede feststellen: Während die Hue-Lampe das Licht gleichmäßig verteilt, waren bei der Lampe von Osram die einzelnen LED-Punkte zu erkennen.

Und auch an anderer Stelle habe ich bereits nicht schlecht gestaunt: Als ich die HomeKit-Lampe von Koogeek ausgepackt habe. Trotz identischer E27-Fassung wirkt die Koogeek-Lampe unglaublich groß – und die Hue-Lampen sind ja nun schon keine Winzlinge. Einen Schönheitspreis wird Philips sicherlich nicht gewinnen, aber optisch macht es die Konkurrenz nicht besser.

Philips Hue hat auch in Sachen Software die Nase vorn

Nun gut, wenn man die Leuchtmittel ohnehin hinter einem Lampenschirm oder eine Abdeckung versteckt, speilt das Aussehen der Hardware keine große Rolle. Und so dürften einige interessierte Nutzer auch schon zu den IKEA TrÃ¥dfri Produkten gegriffen haben, die sich ja auch mit der Hue Bridge koppeln lassen.

Aber warum sollte man Hardware von Drittanbieter mit der Hue Bridge koppeln? Diese Frage dreht sich um den zweiten Punkt, der für Philips Hue spricht. In Sachen Software hat man einfach die meisten Möglichkeiten, ganz egal ob man sich ausschließlich auf die Philips-App konzentriert oder eine der vielen Drittanbieter-Apps verwendet. Die Trādfri-App von IKEA mag zwar aufgeräumt wirken, wirklich viele Details kann man dort aber noch nicht einstellen.

Und spätestens wenn man sich mit dem System vertraut gemacht hat, bekommt man durch die vielen Hue-kompatiblen Apps noch einmal zahlreiche Möglichkeiten dazu. Egal ob man mit iConnectHue noch mehr Einstellungen vornimmt, sein Licht passend zur Musik leuchten lassen möchte oder mal eben über den Mac das Licht einschalten möchte, es gibt für alles eine App. Und mit dem neuen Hue Entertainment, das noch in diesem Jahr veröffentlicht werden soll, wird Philips wohl einen weiteren Schritt nach vorne machen.

Wenn da nicht der Preis wäre…

Wenn überhaupt, gibt es wohl nur einen echten Kritikpunkt: Der Preis. Am Ende muss jeder für sich selbst entscheiden, ob er tatsächlich so viel Geld investieren möchte. Immerhin muss man aber nicht alles auf einen Schlag bezahlen, wie es beispielsweise beim ultra-teuren iPhone X der Fall ist, sondern kann sein eigenes Hue-System nach und nach ausbauen und erweitern. Und eines ist sicher: Man hat jeden Tag etwas davon.

Nun bin ich aber gespannt auf eure Meinung. Warum habt ihr euch für oder möglicherweise auch gegen Philips Hue entschieden?

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In den letzten Jahren habe ich mich zu einem echten Experten in Sachen Hue & HomeKit entwickelt. Mittlerweile habe ich über 50 Lampen und zahlreiche Schalter im Einsatz. In meinem kleinen Blog teile ich meine Erfahrungen gerne mit euch.

Kommentare 6 Antworten

  1. Sehr guter Artikel, hat meine Kaufentscheidung in Richtung Hue weiter beeinflusst.
    Ich habe mir gerade das TrÃ¥dfri-System gekauft. Zum testen und um günstg an Leuchtmittel zukommen.
    Lohnt es sich jetzt auf Hue umzusteigen oder besser auf die neuste Generation der Hue-Bridge zu warten, bzw. wann wird diese erwartet?

    1. Hallo Thomas,

      danke für deinen Kommentar 🙂

      Momentan gibt es keine Infos, ob und wann es eine neue Bridge geben soll. Ich würde daher beim nächsten Angebot (evtl ja direkt ein Starter-Set) zuschlagen.

  2. Eine Frage, die mich „Quält“: Lohnt sich ein Hue Account? Welche weitere Funktionen erhalte ich? Schließlich ist das wohl Datenschutzmäßig nochmal ´ne ganz andere Hausnummer die Hue lokal zu nutzen oder halt ein Nutzerkonto zu erstellen. Hier werden laut Philips ganz andere Daten erfasst.

    1. Der Hue-Account wird spätestens dann notwendig, wenn du die Fernsteuerung oder andere online-basierte Dienste wie IFTTT nuten willst.

  3. Vorweg: Ich nutze kein angebissenes Obst, also brauche ich kein Homekit.

    Angefangen hat für mich alles Anfang 2017 am Primeday mit einem Hue White & Colour Ambience Kit sowie 4 E27 Hue White und 3 Hue-Dimmern fürs Treppenhaus. Mein Haus war mal in zwei Wohnungen geteilt (EG und 1. OG), ich nutze das ganze Haus. Das „Treppenhaus“ ist dadurch quasi eine Treppe innerhalb des Wohnbereichs; es hat aber noch die übliche Zeitschaltung, wie sie bei Mehrparteienhäusern üblich ist. Ärgerlich, wenn man abends etwas aus der Küche (EG) holt und anschließend ins Schlafzimmer geht. Mit etwas Pech schaltet man das Licht auf dem Weg runter an und beim wieder hoch gehen geht es mitten auf der Treppe plötzlich aus. Es stellte sich die Frage, entweder die ganze Elektroverkabelung umzubauen, oder schlicht mit Funkschaltern zu arbeiten und den Treppenhausstrom dauerhaft an zu lassen.
    Das zweite Problem: Eine Küche reicht, im 1.OG ist mein Schlafzimmer die ehemalige Küche. Ich wollte hier unbedingt einen Schalter am Bett – und möglichst morgentlich automatisches Einschalten. Hie war das Starterset sehr praktisch.

    Dann kam Ikea mit den wirklich günstigen Leuchtmitteln. Begeistert habe ich einen Großteil meines Hauses umgerüstet. Zu dem Zeitpunkt waren Hue und Tradfri noch nicht kompatibel; ich habe mir RaspBee von Dresden-Elektronik zugelegt und mein gesamtes System damit gesteuert. Es werden nicht nur Tradfris schon mit alter Firmware unterstützt, sondern auch die Fernbedienungen – als „Gruppen“, so dass man mehrere Tradfri-Fernbedienungen für die gleichen Leuchten einsetzen kann (was mit dem Tradfri-Gateway nicht geht). An sich ein super System, mit einem kleinen Handycap:
    Die API-Pfade weichen teilweise von denen von Hue ab. Dadurch funktioniert Hue4All etwas eingeschränkt, Szenen gingen nicht (aber über das RaspBee-Webinterface, also kein echtes Problem).

    Dann kam Alexa und das Firmwareupdate der Tradfris. Alexa konnte über die RaspBee-API Farbe und Farbtemperatur nicht regeln – über die Hue-Bridge aber schon. Also die ganze Installation zur Hue-Bridge gewechselt… Es läuft einwandfrei; die Variante kann ich sehr empfehlen. Von den Hue-Birnen nutze ich im Moment keine mehr (die Weißen hat meine 70-jährige Mutter bekommen, die auch Smarthome haben möchte und das mit dem Echo+ – sie hat das selbst eingerichtet, die bunten kommen ins Wohnzimmer, wenn ich dort meinen Umbau fertig habe), ich nutze an der Hue-Bridge zur Zeit 36 Leuchtmittel von Ikea.

    Für diejenigen, die kein Homekit benötigen, kann ich Hue-Bridge + Tradfri-Leuchtmittel absolut empfehlen. Wer Homekit nutzt und viele Leuchtmittel braucht, sollte ggf. einfach einen Raspberry Pi anschaffen und Homebridge installieren – das spart wirklich viel Geld. Ich selbst benötige das wie gesagt nicht.

    Ein gewisses Problem sind die Lichtschalter. Die Tradfri-Fernbedienungen sind deutlich günstiger, als die Hue-Dimmer, bei mehr als 30 Stück schon ein Kostenfaktor. Einzeln scheint es zwar nicht viel (15€ statt 23€), allerdings: Bei Tradfri E27 Weißspektrum kostet das Set mit Fernbedienung nur 5€ mehr als die Einzelbirne, bei der Tradfri E27 colour ist sie eh im Set enthalten und bei Float auch. Gebraucht (meist ungenutzt aus dem E27-Colour-Set) kostet sie 8-10€. Man kann die Tradri-Fernbedienungen mit der Hue-Bridge koppeln (werden aber nicht angezeigt) und anschließend mit Lampen koppeln – aber immer nur eine Tradfri-Fernbedienung je Gruppe verwenden. In den Fluren, Treppenhaus und im Schlafzimmer, wo ich mehr als einen Lichtschalter ersetzen musste, habe ich daher jeweils eine Tradfri-Fernbedienung und den Rest Hue-Dimmer. Das wird sich noch ändern; es sind Anleitung zum Lesen und Schreiben des Flash verfügbar; damit sollte man Fernbedienungen auch klonen können.

    Tradfri hat einen deutlich besseren modularen Aufbau als Hue. Der Zigbee-Teil ist ein eigenes Modul, das intern mit 3,3V versorgt wird. Man kann damit sehr günstig Lightstripcontroller selber bauen, die sich im Zigbeenetz als normales Leuchtmittel melden (http://www.urban.tk/zigbee_lightstrip-controller.pdf). Damit habe ich beispielsweise meine Balkonbeleuchtung realisiert (warmweiß) und eine Flurbeleuchtung (weißspektrum 10m). Für das Modul kann man auch eine defekte Birne verwenden (meist ist Netzteil, LEDs oder Gehäuse (sch… Schwerkraft) kaputt), was es noch günstiger macht.

    Insgesamt ist die Kombi aus Hue-Bridge und Tradfri-Leuchtmittel für die normale Wohnbeleuchtung aus meiner Sicht ideal. Die meisten Leuchtmittel sind weißspektrum; bunt ist eher was für Aufenthaltsräume wie Wohnzimmer oder Heimkino; ggf. Badezimmer (wenn man Badewanne nutzt).

    Was ein reines Tradfri-System angeht, so ist hier das wesentliche Manko die Appsteuerung. Für Androidnutzer ist das seit dem letzten Update von All4Hue kein Problem mehr, da nun auch das Tradfri-Gateway unterstützt wird; wie es für Apple aussieht, weis ich nicht.

    Insgesamt hat Tradfri in letzter Zeit erhebliche Fortschritte gemacht. Einen wirklichen Vorteil von Hue sehe ich kaum noch. Optimal ist (ohne Homekitnutzung) die Kombi Hue-Bridge+Tradfri Leuchtmittel.

    Einige Arbeiten muss ich noch machen: Ich bin noch beim Umbau von Küche+Wohnzimmer zur Wohnküche; die Küchensachen stehen im Moment im Heimkino. Die Räume muss ich noch ausstatten; dann werde ich auch an die 50-Geräte-Grenze, ab der die Hue-Bridge träge wird, stoßen. Für mein Gästehaus brauche ich dann ein zweites Gateway – wahrscheinlich wird bis dann, wenn ich soweit bin, das Tradfri-Gateway genug fortgeschritten sein. Alternativ RaspBee, hier kommt alle paar Tage ein Update, da wird sogar Xiaomi Aquara, das zu sonst nix kompatibel ist, unterstützt.

    Zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich einen Vorteil von Hue nur bei sehr kleinen Installationen; ansonsten ist der Preisvorteil von Tradfri zu groß. Die Kernfrage ist, ob man nur wenige Räume bunt machen möchte oder eine ganze Wohnung/Haus smart.
    Wer viele farbige E27 braucht, sollte sich auch mal mit Jiawen E27 Colour (gearbest, ca. 18€) befassen. Die funktionieren mit Hue-Bridge, Tradfri-Gateway oder RaspBee, allerdings nicht mit Echo+.

  4. Hallo zusammen,
    eine Frage. Ich habe funkgesteuerte Jalousien. Gibt es da irgendwas um die per Hue / Siri / Apple zu steuern?
    Danke und Grüsse
    Ben

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