Hueblog: Mehr als eine Bridge: Löst Matter das Problem?

Mehr als eine Bridge: Löst Matter das Problem?

Hoffnung auf den neuen Smart Home Standard

Ab 3. November ist es soweit: Matter soll endlich durchstarten. Dazu hat die Connectivity Standards Alliance extra zu einem Medien-Event nach Amsterdam eingeladen, auf dem verschiedene Hersteller ihre Matter-Lösungen präsentieren werden. Es soll der neue Smart Home Standard werden.

Was genau ist Matter? Es handelt sich um einen neuen Standard, der verschiedene Smart Home Geräte verschiedener Hersteller miteinander kombinieren kann. Ein einfaches Beispiel: Geräte des Münchner HomeKit-Herstellers Eve Systems, die bisher ausschließlich im Apple-Ökosystem funktioniert haben, können dann auch über Amazon Alexa oder Google Assistant gesteuert werden.

Auch Philips Hue ist ein Partner der CSA und wird den neuen Matter-Standard unterstützen. Allerdings nicht über die Leuchtmittel selbst, sondern über die Hue Bridge. Das hat den Vorteil, dass alle älteren Leuchtmittel mit Matter kompatibel sein werden. Mehr zu diesem Thema habe ich in diesem Artikel für euch zusammengefasst.

Dank Matter können zwei Hue Bridges verschmelzen

Spannend könnte Matter auch für die Personen werden, die mehr als eine Hue Bridge im Haushalt aktiv haben. Mit dem Firmware-Update und Matter können diese Bridges miteinander verschmelzen.

„Der Matter-Standard könnte es einem Matter-Controller ermöglichen, Philips Hue-Geräte über mehrere Bridges hinweg in einer einzigen Ansicht zu kombinieren, ähnlich wie es heute beispielsweise HomeKit tut“, sagt George Yianni, der Erfinder von Philips Hue. „Welche Funktionen angeboten werden, hängt von dem Matter-Controller ab.“

Das klingt erst einmal nicht so, als würde Philips Hue eine solche Möglichkeit direkt in seine App integrieren. Drittanbieter, wie etwa iConnectHue, würde das aber ermöglichen, beispielsweise mit einem Schalter an der ersten Bridge auch Leuchtmittel an der zweiten Bridge schalten zu können.

Natürlich wird eine solche Integration nicht direkt zum Start von Matter fertig sein. Offen ist auch, welche Befehle über das Matter-Netzwerk gesendet werden können – HomeKit bietet ja beispielsweise deutlich weniger Schalter-Funktionen. Ein wenig Hoffnung macht der neue Standard aber auf jeden Fall…

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In den letzten Jahren habe ich mich zu einem echten Experten in Sachen Hue & HomeKit entwickelt. Mittlerweile habe ich über 50 Lampen und zahlreiche Schalter im Einsatz. In meinem kleinen Blog teile ich meine Erfahrungen gerne mit euch.

Kommentare 16 Antworten

  1. Danke für den Artikel, beantwortet ein paar Fragen die ich hatte. Allerdings macht sich bei mir langsam eher Ernüchterung breit. Schaden wird matter sicher nicht. Aber die große Offenbarung wird es wohl auch nicht. Erinnert mich jedenfalls an den xkcd Comic (927)..

    1. Ich hätte es schön gefunden, wenn die unzähligen Hubs eine bessere Lösung finden. Quasi ein “Matter-Hub” und alles kann mit dem sprechen. Statt einer von Hue, Tado,…

      Mir ist schon klar, dass das schwierig wird, da will ja jeder Hersteller das beste herausholen und bietet auch deshalb seine eigene Lösung. Trotzdem nervig so viel sehr ähnliche und theoretisch redundante Technik rumliegen zu haben.

  2. Danke für Info zu Eve; da ich selbst doch einige Produkte dieses Hersteller parallel zu Alexa und hue nutze, klingt die Info doch schon mal sehr interessant, dass auch diese verschmelzen…

    Und die Idee, dass man Bridges „verschmelzen“ könnte, um mehr Geräte anzusteuern, klingt super… aber eine neue, größere Bridge-Version wäre noch besser… vielleicht ein Gerät, das schon Out-of-the-Box mehrere Bridges enthält… und vielleicht kommt ja auch mal – endlich – eine Backup-Funktion für Bridges…

  3. „Der Matter-Standard könnte es einem Matter-Controller ermöglichen, Philips Hue-Geräte über mehrere Bridges hinweg in einer einzigen Ansicht zu kombinieren, …“
    Mit dem ein oder anderen SmartHome-Controller geht das auch heute schon – ganz ohne Matter.

    1. Apple Home („Homekit“) kann es – da können mehrere „Zentralen und Bridges“ aufgenommen werden, die entsprechenden Geräte sind dann in der App gemeinsam vorhanden. Bridges können in dem System Hardware oder Software sein (Software z.B. ein Homekit Adapter für ioBroker, der andere Geräte für „Homekit“ bereit stellt.)
      Es ist also möglich, auch ohne Matter.

    2. Ja gut, wenn man es so betrachtet geht es mit HomeKit schon. Ich haette nun eher gemeint mit Controller ist eine Bridge gemeint die mehre Dinge kann Beispiel Zigbee, WLAN, DECT etc.

  4. Die Konsolidierung von Controllern ist nicht das Hauptziel von Matter. Schön, dass das auch möglich sein wird … aber das wesentliche Argument ist die Nutzung von Geräten unterschiedlichster Hersteller in einer gesamten Installation. Man ist dann nicht mehr auf einen Hersteller festgelegt bzw. auf ein Protokoll, muss auch kein Back-End einrichten das Protokolle zusammen führt (Beispiel: FHEM).
    In einer Hue-Installation wäre es dann möglich, z.B. andere Matter-kompatible Sensoren zu verwenden und damit die Hue-Leuchtmittel zu steuern. Geht natürlich auch heute schon, ist aber deutlich aufwendiger zu realisieren. „Matter“ will Smart Home einfach realisierbar machen – ohne Programmierkenntnisse.

    1. Merci. In Prinzip ist Matter also nur was für Daus dann. Alle anderen haben ja dank HomeAssistant, Homebridge, oder ioBroker ja eh schon alles vereint.

    2. Für Daus wird es einfacher … Es gibt da noch ein anderes Thema: Ausfallsicherheit. Architekturen wie Hue, ZWave oder Homematic IP (die Liste ist unvollständig) haben nur ein einziges I/O-Device (Controller, der die Verbindung zum Netz bzw. Internet hat). Der Rest wird mit einem Mesh-Netzwerk versorgt. Fällt das zentrale I/O aus dann gibt es Probleme. Apple Home macht das bereits besser, und Matter setzt auf dem Konzept auf: Es gibt mehrere I/Os, die sich abstimmen. Eines der I/Os ist auch der „Border Router“. Fällt eines aus, dann übernimmt ein anderes I/O. Sehr schön zu sehen wenn Software-Updates erfolgen. Das wird das Hue System auch mit Matter nicht lösen können, denn die Hue Komponenten sind immer mit einer Bridge fest verbunden. Matter regelt ja nur die Bridge, nicht die Komponenten (Leuchtmittel etc.). Matter kann die Steuerung vereinfachen, indem sich die Bridges vielleicht (hoffen wir das mal) abstimmen, und dann die Befehle an die entsprechende Bridge und Leuchtmittel leiten. So wie es in Apple Home heute bereits funktioniert.
      Das nur als Ergänzung. Ist vielleicht etwas off-Topic, gehört aber dazu.

  5. Tja Philipps ist natürlich einer der Hersteller die sich am meisten gegen Matter weht.

    Freue ich schon wenn ich auch die letzten HUE Birnen ausgetauscht habe und der „Hub“ endlich dahin kommt wo er hingehört.

    1. Mach das 🙂

      Aber warum weht Philips Hue gegen Matter? Sie haben doch schon angekündigt, dass sie es unterstützen. Und sie haben auch erklärt, warum sie es über die Bridge lösen.

      10 Jahre alte LEDs werden somit Matter-fähig. Was willst du denn mehr?

      Dass wir mal eine vernünftige Bridge bräuchten, steht außer Frage. Ohne Bridge würde man übrigens zahlreiche Funktionen einbüßen.

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