Hueblog: George Yianni erklärt: Darum kommt Matter nur auf die Hue Bridge

George Yianni erklärt: Darum kommt Matter nur auf die Hue Bridge

Der kommende Smart Home Standard

Im Herbst soll es endlich soweit sein: Der neue Smart Home Standard Matter soll starten und die verschiedensten Geräte miteinander verbinden können. Gleichzeitig sollen wir Nutzerinnen und Nutzer selbst entscheiden können, welche Apps wir zur Steuerung des Systems verwenden möchten.

Auch Philips Hue wird der Matter-Standard unterstützen – allerdings nicht mit direkt über die Leuchtmittel, sondern nur über die Bridge. Das hat George Yianni (Titelbild, links), der Erfinder von Philips Hue, schon vor einer ganzen Weile angekündigt. Warum man sich für diesen Weg entschieden hat, erklärt Yianni nun noch einmal in einem Interview mit Matter-Smarthome.

„Alle Funktionen direkt in die Lampen einzubauen, würde die Dinge viel komplizierter machen, und wir wollen sie nicht in die Cloud verlagern. Das heißt, selbst wenn wir Thread einsetzen würden, bräuchten wir immer noch eine Bridge“, erklärt Yianni.

Selbst sieben Jahre alte Hue Bridge wird das Update bekommen

Ebenfalls nicht ganz unwichtig: Durch das Firmware-Update der Bridge wird das ganze System mit Matter kompatibel, ohne dass neue Leuchtmittel gekauft werden müssen. Für Signify anscheinend nicht ganz unwichtig, wie George Yianni erklärt: „Ein wesentlicher Vorteil von Philips Hue ist, dass es zukunftssicher und immer auf dem neuesten Stand ist. Viele Menschen haben große Investitionen in ein Hue-System als Teil ihrer Haustechnik getätigt, nicht als Gadget. Und sie erwarten, dass diese Produkte für mindestens zehn Jahre relevant bleiben. Bislang haben wir die Verbraucher noch nie aufgefordert, neue Lampen zu kaufen.“

Das Update soll übrigens jede Hue Bridge der zweiten Generation erhalten, ganz egal wie alt sie ist. „Bis zurück zu den ersten Exemplaren vor sieben Jahren. Wir haben die Bridge schon bei der Entwicklung so dimensioniert, dass sie zukunftssicher ist. Da ist dann nicht die neueste und tollste Chip-Sicherheitshardware eingebaut, aber genug, um die Anforderungen von matter zu erfüllen.“

Und auch zur zukünftigen Entwicklung von Philips Hue gibt uns Yianni einige Details mit auf den Weg: „Wir werden weiterhin unsere eigene API neben matter verwenden. Unsere Apps werden die Hue-API nutzen, um einen größeren Funktionsumfang zu bieten. Wenn wir Neuerungen einführen, werden diese zuerst in der Hue-App erscheinen, da der Standardisierungsprozess Zeit benötigt. Und wenn es eine proprietäre Sache nur für Hue ist, werden wir nicht alle Details für matter offenlegen. Zum Beispiel: Es wäre für uns in Ordnung, wenn jedes matter-Gerät die Synchronisation mit Hue Entertainment starten und stoppen könnte. Aber es ist unwahrscheinlich, dass wir Hue Entertainment als unternehmenseigene Innovation den Leuchtmitteln anderer Hersteller überlassen.“

Ich empfehlen euch wirklich, einen Blick auf das sehr interessante und mit vielen technischen Details gespickte Interview vollständig nachzulesen. Es ist definitiv eine spannende Sache, die uns da bevorsteht.

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In den letzten Jahren habe ich mich zu einem echten Experten in Sachen Hue & HomeKit entwickelt. Mittlerweile habe ich über 50 Lampen und zahlreiche Schalter im Einsatz. In meinem kleinen Blog teile ich meine Erfahrungen gerne mit euch.

Kommentare 11 Antworten

  1. Das Update soll übrigens jede Hue Bridge der zweiten Generation erhalten[…]„Bis zurück zu den ersten Exemplaren vor sieben Jahren. […] Da ist dann nicht die neueste und tollste Chip-Sicherheitshardware eingebaut […]“

    Das verwirrt mich jetzt. Erst ist von der Bridge der 2. Generation die Rede, dann von ersten Exemplaren mit anderer Hardware. Da es mich wundern würde, wenn sie die runde Bridge wieder aktivieren würden, fragt man sich, welche Varianten es von der eckigen Bridge gegeben haben soll

    1. Es gibt mehrere Revisionen der „quadratischen“ Bridge. Funktional haben diese aktuell keinen Unterschied. Und das bleibt ja anscheinend auch so.

    2. @Fabian: weisst du, wie man die Versionen unterscheiden kann bzw. herausfinden, welche Version man hat?

    3. Ok ich habe mir die originale Version des Interviews auf Englisch Region gezogen und hier wird es klar:
      “We did dimension the bridge to be future-proof when we made it. We do not have the latest and greatest chip security hardware in it, but enough to comply to the security requirements of matter.“
      Es gibt nur EINE Hardware Revision, die zwar nicht die aktuellsten Sicherheits Lösungen implementiert hat (weil eben schon ein bisschen betagt) aber die grundlegenden Anforderungen von matter erfüllt. Damit, und dem Rest der Aussagen bleibt die Bridge schlicht und ergreifend da Nadelöhr, dass sie jetzt schon ist. Schade.

  2. Ich habe ehrlich gesagt noch nicht ganz verstanden, was genau dieses „matter“ ist bzw. macht. OK, es ist ein neuer Standard, der „unter der Haube“ Dinge ändert / vereinfacht / zusammenführt, wenn ich es richtig verstehe. Aber bedeutet das für den Konsumenten sichtbare Änderungen / Verbesserungen? Was konkret wird oder könnte damit möglich sein, was jetzt noch nicht geht?

    1. Wenn nur Hue eingesetzt wird, wird sich nicht wirklich was ändern. Es ist erst wirklich für Leute Interessant die nicht nur die HueApp nutzen, sondern wenigstens so Dinge HomeKit.

      Diese „Smarthome“ Software kann nämlich mit Matter kommunizieren und somit dann nochmal deutlich mehr Geräte miteinander verbinden.

      Wenn man so will würde es eher so bastel Lösungen wie die Homebridge obsolet machen, da eben nicht extra das Gerät HomeKit Zertifiziert sein muss oder eben via Homebridge HomeKit fähig gemacht werden muss, sondern es muss einfach Matter Unterstützen und ist HomeKit kompatibel.

      Andere Software wie zum Beispiel ioBroker oder HomeAssitant wird es vermutlich wenig Interessen, denn die können eigentlich auch jetzt schon mit allen umgehen. Und wer diese Art der Software nutzt, weis auch um wie viel mehr diese so kann als Geräte in HomeKit zu schieben.

  3. Mich würde es ja interessieren, ob dann die hue Schalter zB auch über Alexa programmierbar werden, dass sie auch andere Produkte steuern können, die nicht über die hue bridge eingebunden sind. Aber da bleibt wohl nur abwarten…

  4. Ich gebe zu, dass ich das System von Hue noch nicht wirklich überblickt habe aber für mich ist es nicht verständlich, dass die Einstellungsmöglichkeiten von Hue so massiv eingeschränkt sind. Habe Hue Motion in Verbindung mit Lampen im Einsatz und das man dort nur zwei Zeitzonen einstellen kann ist für mich nicht verständlich. Man kann dann aus dem Lab drei Zeitzonen laden aber das geht dann nur für einen Motionen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich der einzige bin der auf sowas zurückgreifen möchte. Um diese Möglichkeiten zu erhalten muss man dann auf Drittanbeiter Apps zurückgreifen. Wenn ich aber schon deutlich mehr Geld ausgebe, dann möchte ich eigentlich auch im selben System bleiben.

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