Seit knapp einer Woche haben wir die neue Philips Hue Secure Kamera jetzt bei uns im Büro im Einsatz. Heute möchte ich euch mit weiteren Erfahrungen versorgen, gerne könnt ihr diesen Artikel auch als eine Art Testbericht sehen. Es gibt aber vermutlich so viele Details, dass ich nicht auf alle Kleinigkeiten eingehen kann. Zumal wir uns in Sachen Philips Hue auf einem komplett neuen Gebiet bewegen. Solltet ihr daher konkrete Fragen haben, die in diesem Bericht nicht geklärt werden, schreibt gerne einen Kommentar.
Ausprobiert habe ich die Philips Hue Secure Kamera inklusive Standfuß, die ihr für 229,99 Euro im Online-Shop von Philips Hue bestellen könnt. Der Preis ist, auch im Vergleich zur Smart Home Konkurrenz, wirklich sportlich. Ebenfalls angesehen habe ich mir in den letzten Tagen die Eve Cam für 149,95 Euro und die Ring Stick Up Cam Pro Battery für 179,99 Euro.
Ein direkter Vergleich fällt wirklich schwer, da sich alle drei Kameras in unterschiedlichen Sphären bewegen. Die Eve Cam ist in Apple HomeKit zuhause und bietet eine Unterstützung für HomeKit Secure Video, das in den meisten iCloud-Plänen gratis mit dabei ist. Die Ring Stick Up Cam Pro Battery hat einen integrierten Akku und ist perfekt in den Amazon-Kosmos integriert, benötigt aber genau wie die Hue-Kamera ein kostenpflichtiges Abonnement.
Eines haben aber alle drei Kameras gemeinsam: Sie zeichnen ihre Videos mit 1080p auf und sie verfügen über ein integriertes Mikrofon. Ich habe einfach mal alle drei Kameras nebeneinander gestellt und einen unbearbeiteten Clip aufgezeichnet:
Aus diesen drei Clips habe ich die folgenden Eindrücke mitgenommen:
- Die Eve Cam zeichnet rund um das Ereignis die längsten Clips auf und hat die beste Farbqualität.
- Die Philips Hue Secure Kamera hat eine ordentliche Bildqualität, zeigt die Farben aber etwas blass an.
- Die Ring Stick Up Cam hat den größten Blickwinkel, aber gleichzeitig die schlechteste Bildqualität. Die Mikrofone arbeiten hier aber am besten.
Die Details zur Hue Secure Kamera
Ich möchte den Fokus an dieser Stelle aber auf die Philips Hue Secure Kamera legen. Eine Sache hat mich massiv gestört: Die aufgezeichneten Videoclips sind maximal 15 Sekunden lang. Passiert etwas erst nach 20 oder 30 Sekunden, ist die Chance hoch, dass es nicht von der Kamera aufgezeichnet wird. Das war insbesondere dann auffällig, wenn es wenig Bewegung gab.
Läuft jemand mehrfach vor der Kamera hin und her, zeichnet die Hue Secure Kamera innerhalb weniger Minuten mehrere Clips auf – und begleitet diese dann von wiederholten Mitteilungen auf euer Smartphone. Mehrere andauernde Ereignisse müssten definitiv besser gebündelt werden.
Gut gelungen ist meiner Meinung nach die Übersicht in die Hue-App. Die ganze Kamera-Geschichte wurde ja erst nachträglich in eine bereits bestehende App integriert. Sowohl das Live-Video, als auch einzelne Ereignisse und die Kamera-Einstellungen sind schnell auffindbar und logisch sortiert. Ebenso einfach lassen sich Lampen einschalten, wenn die Kamera eine Bewegung erkennt. Einen Wunsch hätte ich dann aber doch: Der Security-Bereich sollte in die Hauptnavigation aufgenommen werden, wenn man eine Kamera installiert hat.
Hohe Sicherheit und wenig Möglichkeiten
Pluspunkte sammelt Philips Hue auf jeden Fall in Sachen Datenschutz und Sicherheit. Videos werden automatisch Ende-zu-Ende verschlüsselt und können zu keiner Zeit von einem anderen Gerät abgerufen werden. Auch andere Personen im Haushalt, die Zugriff auf die Bridge haben, müssen separat für die Video-Funktion freigeschaltet werden.
Anbindung an andere Smart Home Dienste, wie beispielsweise Amazon Alexa oder Apple HomeKit, gibt es bislang aber gar nicht. Die Hue Secure Kamera lebt tatsächlich ausschließlich in ihrem eigenen Hue-Kosmos.
Die Sache mit dem Standfuß
Solltet ihr die Kamera nicht fest an der Wand anbringen wollen, müsst ihr zwingend das 30 Euro teurere Bundle mit dem Standfuß bestellen. Dafür bekommt ihr einen kleinen Plastik-Sockel mit Gewicht. Einzeln soll dieser Standfuß sogar 49,99 Euro kosten, was aus meiner Sicht schon fast an Abzocke grenzt.
Hinzu kommt, dass Standfuß auch noch wirklich schlecht gestaltet ist. Das Kabel wird außen herum geführt und ist nicht in den Ständer integriert. Stattdessen steckt man die Wandhalterung in den Standfuß, diese rastet aber überhaupt gar nicht ein. Hebt man die Kamera an, zieht man sie direkt aus dem Standfuß, bleibt dann aber mit dem unter dem Standfuß verlegten Kabel hängen.
Das Fazit: So gut ist die Philips Hue Secure Kamera
Vor dem Kauf sollte euch eines klar sein: Ihr bekommt keine Smart Home Kamera, sondern eine Philips Hue Kamera. Die Integration in die bestehende App und die bestehende Installation kann aber durchaus als gelungen bezeichnet werden. Die Bildqualität ist in Ordnung, es gibt aber eben auch viele Smart Home Kameras mit 2K oder 4K, die in dieser Disziplin sicher besser sind.
In Sachen Software-Entwicklung ist der Ansatz sicherlich richtig, einige Punkte sollten aber schnell verbessert werden. Dazu gehört auf jeden Fall die Beschränkung auf 15 Sekunden kurze Aufnahmen, was für viele Ereignisse einfach zu wenig ist.
Dass es alle Funktionen, insbesondere die Aufzeichnung von Clips, nur mit Abo gibt, das ist in der Branche fast schon üblich. Mindestens 39,99 Euro pro Jahr kommen also noch einmal hinzu, über den App Store sind aber auch monatlich kündbare Abonnements möglich. Mehr Infos dazu bekommt ihr hier.
Was kann ich am Ende festhalten? Solltet ihr auf der Suche nach einer Kamera sein und dabei den Fokus auf Philips Hue legen, bekommt ihr ein ordentliches Paket, bei dem ihr euch nicht mit anderen Anbietern auseinander setzen müsst. Sollte der Fokus dagegen auf der bestmöglichen Smart Home Kamera liegen, seid ihr bei einem anderen Hersteller wohl besser aufgehoben.
„Die aufgezeichneten Videoclips sind maximal 15 Sekunden lang. Passiert etwas erst nach 20 oder 30 Sekunden, ist die Chance hoch, dass es nicht von der Kamera aufgezeichnet wird.“
Eine SICHERHEITS-Kamera die nur 15 Sekunden aufzeichnet?
Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?
Klingt aber nach etwas, was softwareseitig behoben werden kann. Viel schlimmer finde ich den Zwang zur Hue Cloud. Der wird bestimmt auch bleiben. Sowas geht mMn eben gar nicht, weil kein Hersteller ein vollumfängliches Smarthome Angebot hat (zumindest kein gutes / bezahlbares zum nachrüsten, selbst loxone stößt an Grenzen und hat viele Bastler). Da wird man immer mehrere Hersteller verknüpfen müssen.
Noch dazu macht einen hue ja arm… naja. Und dafür müssen wir jetzt alle einen Account anlegen, ja!? Hallo innr, Ikea und Nanoleaf!
Was genau möchtest du mit Innr, Ikea und Nanoleaf anfangen? Das Problem bei Hue ist: Niemand hat so ein komplexes, umfassendes Portfolio an Lampen, Leuchten und Zubehör.
Das ist ein Problem?
Ich dachte immer, das sei ein Pluspunkt?
Probleme bei Hue sind ganz andere, ich nenne mal nur 2:
– Ignorieren von Kundenwünschen
– Unverschämte Preispolitik
Sicher hat Hue ein „komplexes Portfolio an Lampen“. Davon kommt aber nur eine kleine Handvoll zur Auswahl, weil das meiste durch nicht fertig durchdachte Anwendung und / oder nicht nachvollziehbaren Einschränkungen nicht brauchbar ist.
Ich bin auch nach den Erstanschaffungen wieder abgekommen und kaufe seit Jahren keine Hue Dinge nach. Nur noch den ein oder anderen Zwischenstecker von innr, osram, lidl, … Der Rest ist trotz 15% Rabatt nicht kaufbar.
Es gibt so viele Video Überwachungs Systeme am Markt aber anscheinend hat Philips Hue die sich nicht wirklich angeschaut und ein eigenes Süppchen gekocht und lässt die Software beim Kunden ausreifen. Das ist schlecht.
Hallo, hab mir zum testen eine Kamera gekauft. Das wird auch die einzige sein. Kurze Begründung: Kann meistens keine Verbindung aufbauen, Router steht in 6 m Entfernung im Raum. Im Vergleich zu meinen alten Arlo’s viel größer und trotzdem zu schneller Akkuverbrauch. In 14 Tagen gut 50% weg. Die Bildqualität ist auch nicht so viel besser. Im Moment keine Kaufempfehlung.