Lytvox will Streaming-App mit Lichteffekten werden

Das Licht passend zu den Inhalten auf dem Fernseher synchronisieren. Diese Idee hatte Philips vor etlichen Jahren mit Ambilight verfolgt und Philips Hue hat seine HDMI Play Sync Box ja nun auch schon seit einiger Zeit am Start, für dieses Jahr erwarte ich den Nachfolger mit HDMI 2.1. Aber warum eigentlich zusätzliche Hardware, geht es nicht einfacher?

Genau das hat sich der App-Entwickler Kevin Kolasinski gedacht: „Also habe ich versucht, ein System zu entwickeln, das mit jeder Lichtmarke funktionieren kann und keine zusätzliche Hardware benötigt. Nach 10 Monaten der Entwicklung und Recherche bin ich nun endlich bereit, meine Kreation mit der Welt zu teilen.“ Sein Projekt nennt sich Lytvox und über die Webseite könnt ihr euch bereits für eine Beta-Version registrieren. Diese funktioniert übrigens nicht nur mit Philips Hue, sondern auch mit LIFX und Nanoleaf.

Ich habe die erste Beta-Version bereits ausprobiert und die grundlegende Idee funktioniert gut: In der Lytvox-App kann man ein Video auswählen und die Lichter des zuvor in der Hue-App erstellten Entertainment-Bereichs leuchten passend dazu. Helligkeit und Synchronisation lassen sich direkt in Lytvox anpassen.

Allerdings funktioniert Lytvox nicht mit jedem Inhalt, sondern eben nur mit denen in der App zur Verfügung stehenden Videos. Später soll die App nicht nur mit On-Demand-Videos, sondern auch mit Live-Inhalten funktionieren. Denkbar wäre zum Beispiel eine Integration direkt in die App eines Streaming-Anbieters.

Die Idee kommt mir irgendwie bekannt vor

Das Projekt Lytvox ist definitiv eine ambitionierte Geschichte und ich bin ehrlicherweise etwas skeptisch, denn von einer ganz ähnlichen Idee hat mir schon jemand erzählt. Wer? Philips Hue im September 2017.

Damals hieß es in einer Pressemitteilung: „Die neue Funktion ermöglicht Home Entertainment in einer neuen Dimension, indem sie farbfähige Hue-Lampen mit Filmen, Videospielen und Musik synchronisiert – inklusive gestreamter Inhalte und in enger Zusammenarbeit mit der Unterhaltungsindustrie.“ Damals wollte man mit Anbietern von TV-Inhalten, Filmen und Musik kooperieren und ihnen eine Entwickler-Schnittstelle bieten, mit denen die Lichtsteuerung perfekt auf die Inhalte abgestimmt werden sollte.

Im Mai 2018 ist dann Hue Sync als App für Windows und PC gestartet, um Bildschirminhalte zu synchronisieren. Von der direkten Integration von Streaming-Inhalten auf dem Fernseher war seitdem nichts mehr zu sehen. Im September 2018 hat mit Hue-Erfinder George Yianni dann mitteilen müssen: „Viele Dinge könnten schon jetzt einfacher sein, es dauert einfach länger, als wir zuvor gedacht haben. Die Content-Industrie ist wirklich sehr kompliziert und DRM ist wie ein Schlag in den Nacken. Wir machen kleine Schritte und wir wollen verschiedene Inhalte und Services weiter integrieren, aber es gibt bei diesen Sachen immer zwei Seiten. Wir können nicht alles alleine auf die Beine stellen, wir brauchen die Entertainment-Industrie mit an Board.“

Wenig später hat sich Philips Hue dann vom ursprünglichen Gedanken von Hue Entertainment verabschiedet und im September 2019 die Philips Hue Play HDMI Sync Box vorgestellt. Der Rest der Geschichte dürfte euch bekannt sein…